Das Spurensuche-Projekt
Farina Simbeck und Thomas Ritter, die 2015/16 gemeinsam die Theatergruppe der Mittelstufe leiten, treffen sich bereits 2015 mit Vertretern der Bürgerstiftung Haar, der Gemeinde Haar, der Weißen-Rose-Stiftung München, der VHS Haar und der Kreissparkasse. Alle wollen das Projekt „Spurensuche“, das sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Haar beschäftigt, unterstützen. Aber es kostet auch etwas: Es kommt eine großartige Fördersumme von über 20000 Euro zusammen. Das ist doch was: eine gute Idee findet einen gelungenen Anfang.
Die Mittelstufengruppe beginnt im Oktober mit ersten Recherchen am Klinikum Haar.
Thema einer theatralen Darstellung sollen in diesem Jahr die furchtbaren Euthanasievorkommen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Haar sein. Eine Reise in eine schwierige Vergangenheit nimmt ihren Anfang. Folgen werden unter anderem Besuche in der Tötungsanstalt Hartheim in Österreich, im NS-Dokumentationszentrum in München, im Staatsarchiv und an vielen anderen Orten. Hinzu kommen Begegnungen mit Zeitzeugen: Max Mannheimer spricht mit uns über seine furchtbaren Erlebnisse und die 93jährige Esther Bejarano singt in der Aula mit ihrer Band für eine bessere Welt.
Schweigend stehen 32 Kinder da und blicken das Publikum fordernd an.
Nach langen und intensiven Arbeitsprozessen und einer völlig verregneten Theaterfahrt auf Gut Heft ist es am 25. April soweit: Die Premiere des Stückes „Spurensuche“ steht an. Nach einer angemessen feierlichen Einleitung in der Bibliothek wird das Publikum in die Aula gebracht und dort –für alle überraschend- nicht auf Stuhlreihen gesetzt, sondern stehend in der Mitte eines Bühnenquadrats platziert. Es folgt eine schmerzhafte und bedrückende Darstellung, die das Ergebnis einer langen „Spurensuche“ ist. Wie war das damals in Haar am Klinikum eigentlich?
Das Publikum wird dabei nicht geschont und ist immer wieder aufgefordert Platz zu wechseln, sich aktiv ins Geschehen einzubringen und eben Stellung zu beziehen.
Die Spielerinnen und Spieler geben alles. Die Zuschauer sind zu Tränen gerührt.
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